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Comeback gelingt nicht - Finaltraum geplatzt

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Diesmal reicht es nicht. Der GeilsteClubderWelt unterliegt am Mittwoch im Pokal-Halbfinale in Bühl mit 1:3 (26:24, 20:25, 17:25, 22:25) und verpasst damit den historischen Einzug ins Finale von Mannheim. Coach Max Hauser gibt hinterher zu: "Bühl hat gut gespielt und verdient gewonnen."

Es hat nicht sollen sein. Wieder hätte es eines Kraftakts bedurft, um Friedrichshafen (klarer 3:0-Sieger in Frankfurt) ins Mannheimer Pokalfinale zu folgen. Doch das erneute Comeback blieb aus. Anders als in den Begegnungen mit Haching und Berlin schafft das Team von Max Hauser die Wende diesmal nicht. "Es ist natürlich schade, wenn man so einen guten Pokal spielt und dann im Halbfinale leider nicht ganz die nötige Leistung abrufen kann", sagte der Herrschinger Coach.

Zumindest lief es zu großen Teilen besser als beim Liga-Match vom Samstag. Vor 1.300 Zuschauern in der Großsporthalle, darunter auch eine sehr lautstarke GCDW-Fangruppe, ging der erste Satz an die Jungs in Lederhosen. Der GeilsteClubderWelt hatte sich gut auf die Aufschläge von Masahiro Yanagida eingestellt, auch fand der Japaner anfangs nicht seinen Rhythmus. Sein erster Aufschlagturnus verlief ohne nennenswerten Schaden, die Zeit war reif für einen ersten GCDW-Zwischenspurt. Die eigenen Aufschläge wurden lang platziert, was Bühls Annahme beschäftigte und Bisons-Zuspieler Mario Schmidgall in Bedrängnis brachte. Nach dem 9:6 feuert Libero Ferdi Tille den Anhang und damit sein Team an, nicht nachzulassen. Ein Block folgt zum 10:7, bei 11:7 muss Bühl eine Auszeit nehmen. Aber der GCDW kommt weiter in Fahrt: Ein ganz, ganz langer Aufschlag ins Eck gelingt Wilhelm Nillson (13:8), sein Mittelblocker-Kollege Andre Brown legt ein Ass zum 17:13 nach. Doch in der Schlussphase erhöhen die Gastgeber das Risiko und kommen näher, es wird knapp. Christoph Marks stellt mit einem gefühlvollen Schlag auf 21:19, doch im Übermut greift der GCDW beim nächsten Ballwechsel zu den Bühlern hinüber, nur noch 21:20 - doch der GCDW stemmt sich dagegen. Nicolai Grabmüller kommt zum Service herein, Andre Brown mit dem nächsten Block (23:20) und Tom Strohbach aus dem Rückraum (24:21) bringen den Herrschingern Satzbälle. Der folgende Block schafft es nicht ganz und dann tritt Bühls Masahiro Yanagida an den Aufschlag. Die Annahme wackelt gehörig, nach dem Ausgleich zum 24:24 kann Tom Strohbach den nächsten Satzball erschmettern. Mittelblocker Brown serviert stark und provoziert bei den Bisons einen technischen Fehler, der letztlich den Satzgewinn bringt.

In Durchgang zwei ist der GeilsteClubderWelt zunächst gleich auf (8:8 und 9:9), muss dann aber nach einer starken Yanagida-Serie abreißen lassen. Bezeichnend: Eine Dankeball-Situation wird mehr als schlampig aufglöst (11:15), die folgenden Angriffe finden nicht mehr präszise ihr Ziel. Die Bison haben ihre Sicherheit im Aufschlag wiedergefunden, im gleichen Maße lässt der GCDW nach. Zwar kann Andre Brown blockend zum 19:23 verkürzen, doch am Ende geht ein Rettungsversuch an die Antenne und der Satz mit 20:25 flöten.

Satz drei beginnen die Herrschinger furios mit 3:0, geben diesen Mini-Vorsprung aber leichtfertig aus der Hand. Nach seinem Lob zum 5:8 ist Bühls Kapitän Yanagida wieder am Aufschlag und bringt den GCDW-Riegel in arge Bedrängnis. Erst zum 7:12 segelt ein Aufschlag des Japaners ins Aus, doch Yanagida´s Teamkollegen legen nun selbst nach. Nach einer kleinen GCDW-Aufholjagd zum Satzende besorgt Bühls Mittelblocker Magloire Mayaula Nzeza das 20:25 - es steht 1:2 nach Sätzen.

Wieder ist der Kampfgeist der Herrschinger gefragt, um die Partie noch zu drehen. Als es mit 4:8 in die erste technische Auszeit geht, bleibt Ferdi Tille noch auf dem Feld liegen, trauert seiner misslungenen Rettungstat nach und blickt scheinbar ungläubig auf die Anzeigetefel, ehe er seinen Kollegen zur Ansprache von Coach Max Hauser folgt. Doch bereits bei der nächsten technischen Auszeit haben sich die Gesichtszüge beim Herrschinger Libero wieder erholt: Das 16:14 geht auf eine starke Aufschlagserie von Wilhelm Nilsson zurück, die Bühl fast ins Wanken bringt. Doch der GCDW steht sich ein wenig selbst im Weg: der Vorsprung hält bis zum 19:17, aber nachdem Tom Strohbachs Angriff (19:19) geblockt wurde, geht es dahin. Christoph Marks und Strohbach schlagen jeweils knapp ins Aus, 19:21 steht es da bereits. Zwar kann Andre Brown sein Team im Spiel halten (21:23), doch Bühls David Pettersson erzwingt die Matchbälle. Das sollte den GCDW nicht schocken, hatte man doch gegen Haching und Berlin ebenfalls Matchbälle gegen sich - und war zurückgekommen. Christoph Marks hatte das im Hinterkopf, schlägt den Bühler Block zum 22:24 an. Doch zu mehr reichte es nicht: Ein guter Aufschlag von Andre Brown konnte Bühls Annahme gerade so entschärfen und dann war es Masahiro Yanagida - wem sonst? - vorbehalten, das GCDW-Aus zu besiegeln. Der Rest war Jubel der rotgewandeten Bisons im Konfettiregen.

Das Fazit von Herrschings Trainer Max Hauser gab die Stimmungslage bei Spielern und Betreuern wieder: "Das ist natürlich bitter - und es tut auch weh", sagte der Coach mit Blick auf die historische Chance, ins Pokalfinale einzuziehen. Für den weiteren Saisonverlauf wünschte sich Hauser: "Ich hoffe, die Mannschaft kann sich zügig neu einstellen." Bereits am Samstag kommt Solingen in die Nikolaushalle. Dann heißt es für Tom Strohbach, Ferdi Tille & Co. wieder aufstehen.