Aus der Traum
Der Traum vom Überwintern im Europapokal ist für die WWK Volleys Herrsching ausgeträumt. Die Lederhosen-Träger unterlagen im Achtelfinal-Rückspiel des CEV Challenge Cups bei Spor Toto Ankara mit 2:3 (19:25, 25:22, 28:26, 15:25, 7:15).
Bereits das Hinspiel vor zwei Wochen gewannen die Türken mit 3:1 Sätzen. Die Enttäuschung hielt sich bei Cheftrainer Thomas Ranner dennoch in Grenzen. „Vielmehr bin ich stolz auf das Team, vor allem wie sie nach dem 0:1-Satzrückstand dennoch daran geglaubt haben. Wir haben alles gegeben.“
Nach zwei gewonnenen Sätzen war dann aber im vierten Satz Schicht im Schacht. Damit war das Ausscheiden faktisch besiegelt. „Respekt an unser Team, wir haben einen guten Volleyball gespielt. Leider war Ankara heute zu stark“, sagte Zuspieler Eric Burggräf. Filip John, mit 25 Punkten Herrschings bester Angreifer, sagte: „Wir haben uns nie aufgegeben, haben immer dran geglaubt.“
Vor knapp 400 Zuschauern in der riesigen Ankara-Arena begegneten sich beide Teams im ersten Satz auf Augenhöhe, in der Crunchtime hatten die Gastgeber das bessere Ende für sich. Doch die Herrschinger gaben sich nicht auf und holten sich sehr souverän den zweiten Durchgang. Im dritten Durchgang ging es praktisch schon um alles. Vor allem in der Schlussphase des Satzes bewiesen die Ammerseer Nervenstärke, als sie zunächst einen 20:23-Rückstand aufholten, dann jedoch vier Satzbälle ausließen. Der fünfte Satzball wurde schließlich verwandelt.
Doch die Gastgeber schlugen zurück. Bereits frühzeitig war der Satz weg (0:3, 5:11). Am Ende leuchtete ein 15:25 auf der Anzeigetafel. Dass der fünfte Satz dann an Ankara ging, war dann auch schon egal. Trotz des Ausscheidens können die Herrschinger durchaus stolz auf ihr Abschneiden sein. Die Millionen-Truppe um die drei Alt-Internationalen Garrett Muagututia, Thomas Edgar und Salvador Hidalgo war dann doch eine Nummer zu groß. Vor allem Letzter war einfach nicht zu stoppen. Der Deutsch-Kubaner war mit 26 Punkten der punktbeste Angreifer. Aber auch Filip John mit 25 Zählern war gut drauf.
Der zuletzt starke Jannes Wiesner musste dann doch passen, der lädierte Daumen ließ ein Mitwirken nicht zu.
Am Donnerstag kehren die WWK Volleys Herrsching zurück, danach trennen sich die Wege der Spieler, die meisten reisen zu ihren Familien in die Heimat. Für sechs Tage ruht dann der Ball. Am 26. Dezember beginnt dann die Vorbereitung auf das Liga-Topspiel bei den Berlin Recycling Volleys.