Stellungnahme - Sporthalle Herrsching
Im Zuge der Sitzung des Zweckverbandes für weiterführende Schulen im westlichen Landkreis am 03.06. wurde bekannt gegeben, dass die Bezuschussung für einen Sporthallenbau an der Realschule Herrsching durch die Regierung Oberbayern lediglich für eine Zweifach-Turnhalle zu erwarten ist und daher weder eine Dreifachhalle, noch eine Multifunktionsarena an diesem Standort entstehen wird. Da dies auch Auswirkungen auf die Planungen des GCDW Herrsching Volleyball hat und in den vergangenen Tagen dieses Thema in der öffentlichen Berichterstattung diskutiert wurde, beziehen die beiden Manager nun Stellung zum Thema „Multifunktionsarena in Herrsching“.
In den vergangenen Tagen waren in den Medien Sätze wie "Der Standort Herrsching ist in Gefahr", „es droht das Aus des Bundesligastandorts“, „damit ist die Sportarena gestorben“ (Zitat Bürgermeister Christian Schiller) zu lesen und zu hören. Jetzt möchten die beiden Manager Fritz Frömming und André Bugl Stellung beziehen und für Fans und Anhänger mehr Licht in die Angelegenheit bringen.
„Ja, wir sind enttäuscht und ja, das schockt uns auch ein wenig“, so die Reaktion von Teammanager und Geschäftsführer Fritz Frömming auf die veröffentlichten Artikel und das Ergebnis „Keine-Dreifachturnhalle für Herrsching“ aus der Zweckverbandssitzung vom vergangenen Freitag. „Extrem enttäuschend ist ehrlich gesagt, dass wir als direkt Beteiligte davon aus der Presse erfahren müssen und dass anscheinend die Politik nicht verstanden hat, worum es bei dieser Sporthalle geht – bis heute hat mit uns nach der Sitzung niemand gesprochen oder uns informiert und das obwohl das Thema sogar öffentlich in den Medien angestoßen wird. Dass unser Konzept für eine multifunktionale Veranstaltungsarena noch auf der Kippe steht war uns klar, aber dass jetzt noch nicht einmal die Realschule und der Verein TSV Herrsching die dringend benötigte Dreifachturnhalle erhalten, das ist nicht als Volleyball Bundesligist frustrierend, sondern als Sportler dieses Ortes und absolut nicht nachvollziehbar“, so Frömming. Weiter sei seit Jahren klar, dass die 1,5-fach Turnhalle an der Realschule ein absolute Fehlplanung gewesen ist und die benötigten Kapazitäten nicht einmal annähernd abdecken kann, sowohl für den Schul-, wie auch für den Breitensport.
Wenn Fritz Frömming von „unserem Konzept“ spricht, dann meint er ein über zwei Jahre ausgearbeitetes Konzept für eine Multifunktionsarena in Herrsching, das alle bestehenden Probleme hat einfließen lassen und das sogar einen Wirtschaftlichkeitsnachweis beinhaltet. „Wir haben damals eine fast zehnköpfige Arbeitsgruppe ins Leben gerufen aus Fachleuten, die wir in der Region zu diesem Thema finden konnten – Menschen die schon solche Hallen gebaut haben, Architekten, Statiker, bis hin zu Kontakten zu großen Veranstaltern, für die eine solche Halle am Ende auch als Veranstaltungsort in Frage käme“, berichtet Frömming.
Herausgekommen ist ein schlüssiges und nachvollziehbares Konzept, dass die Volleyballer mehrmals in Gesprächen mit der Politik eingebracht haben. „Leider wird das bis heute noch falsch kommuniziert, wenn immer nur davon gesprochen wird, dass hier eine Halle für die Volleyballer entstehen soll“, sagt André Bugl (Marketingmanager und Leiter der Hallenarbeitsgruppe). „Wir haben von Anfang an klargestellt, dass wir hier ein Konzept verfolgen, dass die verschiedenen Herausforderungen der Region löst – angefangen bei Kapazitäten für Schul- und Breitensport, über die Möglichkeiten für Events jeglicher Art, ob Konzerte, Messen, oder eben auch Volleyball Bundesliga, bis hin zu multifunktionalen Raumkapazitäten, die man für Sprachunterricht für Flüchtlinge, Nachhilfestunden oder Förderklassen nutzen könnte“, so Bugl weiter. Als Volleyball Bundesligist wäre man dann einfach nur Mieter dieser Halle an 13 Spieltagen im Jahr. Nicht zuletzt sei sogar eine Grundlage für ein „Integration durch Sport“-Konzept vorgestellt worden.
Ende letzten Jahres habe man den Herrschinger Volleyballern dann gesagt, man solle sich an die Planungen der Realschulhalle anhängen, weil dort eine 3-fach-Turnhalle geplant sei und mit dem zuständigen Architekturbüro Sommersberger Kontakt aufnehmen. Daraufhin hat die GCDW home of volleyball GmbH auf eigene Kosten eine Machbarkeitsstudie durch das Architekturbüro erstellen lassen, um die Planungsfortschritte zu konkretisieren.
Doch auch wenn all das dem Anschein nach die Entscheidungen der Politik bislang nicht beeinflussen konnte, geben sich die GCDW-Verantwortlichen kämpferisch. „An aufgeben ist für uns sowieso nicht zu denken, wir sind immer im Kontakt mit der VBL, haben hier gute Gespräche und wir haben bereits andere Lösungsansätze intern diskutiert. Wir werden alles tun, was in unseren Möglichkeiten steckt – wir wollen Volleyball Bundesliga weiterhin für die Region und mit der Region ermöglichen.“ Etwas direkter formuliert es André Bugl: „Wir sind alles Charaktere, die nach dem Prinzip agieren, dass es immer einen Weg gibt, wenn man es wirklich will. Wir wurden schon einmal wegen unseren Plänen und Vorhaben belächelt, unterschätzt und ignoriert – damals haben wir anschließend Sportgeschichte geschrieben und sind in die Bundesliga aufgestiegen, heute studiert man unser Konzept an Universitäten für Sportmanagement. Also abschreiben sollte man uns noch lange nicht, dafür sind wir allesamt viel zu motiviert und ehrgeizig, hier in der Region weiterhin etwas Besonderes zu schaffen. Also wir sind auch heute noch optimistisch, wenn auch mit ein paar Kratzern im Gesicht. Und alle, die uns unterstützen wollen, sind herzlich dazu eingeladen.“
Denn für beide Verantwortlichen ist vor allem eines klar – „Nichts unversucht zu lassen“ ist das Mindeste was man all den Helfern, Sportlern, Sponsoren und Fans schuldig sei, die diese einmalige Geschichte geschrieben haben und noch weiterschreiben werden. Wer weiß, vielleicht schließen sich ja auch die Entscheidungsträger der Politik dem Gedanken „Wo ein Wille ist, ist auch ein weg“ noch an – für weitere Gespräche sei man seitens des Vereins jederzeit bereit. Gerne auch bei einem Heimspiel in der kommenden Saison, denn ab Ende Oktober starten die Herrschinger Volleyballer in ihre dritte Bundesligasaison – „Und das mit Sicherheit nicht zum letzten Mal“, auch da sind sich beide einig.