April April: Benvenuto bella Italia!
Damit hätte wohl keiner gerechnet, vor allem nicht, dass es so schnell geht - die WWK Volleys Herrsching spielen im nächsten Jahr in der Serie A1 in Italien.
„Wir möchten damit die einzigartige Chance nutzen, in einer der besten Volleyball-Ligen der Welt mitzumischen.“, heißt es von Cheftrainer Max Hauser, dem die glühenden Augen deutlich anzusehen sind. „Und bevor die Bundesliga noch kleiner wird, gehen wir diesen Schritt lieber jetzt.“ Damit spielt Hauser auf Wechselgerüchte der BR Volleys an, die vergangenes Jahr durch Spekulationen auf sich aufmerksam machten, dem deutschen Volleyball den Rücken zu kehren und ihr Glück in Polen zu versuchen. Unrealistisch ist das Unterfangen nicht - 2017 hat es mit den Alpenvolleys ja schon ein österreichischer Club in die deutsche Bundesliga geschafft und den Weg für eine solche Konstellation geebnet.
Jüngst fanden nun Gespräche zwischen den Funktionär*innen der italienischen Liga und den WWK Volleys statt, die sofort ein offenes Ohr für die Idee hatten. So lassen sie verlauten: „Im Prinzip haben wir ja mit Südtirol eine autonome Provinz mit 62 % deutschen Südtirolern und sogar bajuwarischen Wurzeln, sodass wir uns auf die neu geschaffenen Derbys mit Trentino freuen können.“
„Man hat richtig gemerkt, dass sie von Anfang an Feuer und Flamme waren und gleich jegliche Steine aus dem Weg räumten“, ergänzt Hauser. So gilt in Italien eigentlich eine Ausländerregelung bei der mindestens drei Italiener auf dem Feld stehen müssen. Für den GCDW gilt eine Sondergenehmigung, sodass nur ein italienischer Profivolleyballer in der Starting-Six stehen muss (im nächsten Jahr sind es zwei, danach drei). „Ich hab da auch schon Einen im Auge“, teilt Hauser zwinkernd mit, möchte aber nicht mehr verraten. „Den kennt eh keiner, wie immer.“ Die Transferstrategie Hausers hat sich mittlerweile bewährt - je unbekannter desto besser.
Auch für die deutsche Spielstätte mit dem Audi Dome in München wurde grünes Licht gegeben. Der Termin für das erste Heimspiel wurde auch schon gefunden: „Wir werden das berühmte Italiener-Wochenende vom Oktoberfest anpeilen. Die rennen uns die Hütte ein!“
Gelassen entgegnet er auf die Frage, wie die Sponsoren das Unterfangen sehen: „Die meisten konnten wir von der Idee direkt begeistern. Bei den anderen konnten wir tiefergehende strategische Neuausrichtungen einleiten - schließlich müssen sich Italiener und Italienerinnen ja auch versichern.“
Und die sportlichen Ziele? „Wir hätten natürlich schon gerne mal die deutsche Meisterschaft gefeiert. Und im Pokalfinale zu stehen blieb uns bis dato auch verwehrt, aber vielleicht lässt sich ja über eine Wildcard reden. Geht für die Liga ja auch. Und in Italien müssen wir uns um den Abstieg erstmal keine Gedanken machen, da sind wir von befreit..“
Spricht man mit den Spielern, ist auch hier die Begeisterung ganz klar anzumerken. So heißt es von Johannes Tille, der schon immer große Träume Richtung Italien hegte: „Ich war schon kurz davor nach neuen Herausforderungen zu suchen - ich würde sagen: Die Suche hat ein Ende!“ Auch Bruder Ferdinand Tille ist frohgestimmt: „Ich war mit mir am hadern, ob ich noch eine Saison dran hängen soll. Aber Italien steht noch nicht in meiner Vita, von daher fällt mir die Entscheidung nun deutlich leichter. Vielleicht hat mich dann auch wieder der Bundestrainer auf dem Schirm“. Tille spricht hier von Andrea Gianni, welcher aktuell auch eine Trainerposition in Modena innehat. Was ist mit Sprachbarrieren? „Sind nur von Vorteil, wenn ich dadurch die ein oder andere gelbe Karte vermeiden kann.“
So könnte das Trikot angepasst werden (Foto: Kilian Seiler).
Weiterhin wurde schon die neue Domain geilsterclubderwelt.it gesichert, um zukünftig besser die italienische Zielgruppe erreichen zu können (Update: wegen Überlastung vorübergehend nicht erreichbar!).
Forza WWK Volleys!