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Mit einigen Fragezeichen nach Bühl

Mit einigen Fragezeichen nach Bühl

Für den GeilstenClubderWelt ist der VBL-Punktspielauftakt eine Reise ins Ungewisse. Am Samstag (20 Uhr, Großsporthalle Bühl - live auf sporttotal.tv) geht es zu den Volleyball Bisons nach Bühl. André Bugl, Marketing-Manager des GCDW, attestiert seiner Mannschaft eine "sehr ordentliche Vorbereitung", und schiebt nach: "Wir haben ein spannendes, aber auch experimentelleres Team als letztes Jahr."

Die Worte des Marketing-Strategen sind wohl gewählt: Eine auf den Schlüsselpositionen vergleichsweise junge, unerfahrene Mannschaft haben die Verantwortlichen um Trainer Max Hauser für die fünfte Bundesligasaison zusammengestellt. "Das Team arbeitet extrem hart und will unbedingt etwas reißen", hat Bugl beobachtet. Trainer Max Hauser hat in Testspielen moniert, dass die Leistung aus dem Training nicht abgerufen wurde. Wird also gleich etwas Zählbares zum Saisonauftakt herausspringen?

Vor allem auf der Zuspielerposition haben die WWK Volleys Herrsching, so der neue offizielle Name nach dem Einstieg des Versicherungskonzerns, einen Generationswechsel eingeläutet. Johannes Tille, der Bruder von GCDW-Libero Ferdi, ist aus Solingen an den Ammersee gekommen, um das Tempo vorzugeben. Allerdings hat sich der Regisseur am Knie verletzt und kann im wahrsten Sinne keine großen Sprünge machen. "Eine ganz komische und seltene Verletzung" sei das, sagt André Bugl. "Normalerweise reißen die Kreuzbänder." Zum Glück ist der Bandapparat intakt, Tille hat schon wieder den Ball in Händen, aber springen geht eben momentan noch nicht. Einsatz unmöglich. So wird der eigentlich als Nummer zwei geholte Leon Dervisay die Angreifer in Szene setzen. "Wir wollten ihm eigentlich noch ein wenig Zeit geben, um sich an die Liga zu gewöhnen. Er wird schon ein wenig ins kalte Wasser geworfen", meint André Bugl. So wie alle anderen Spieler der WWK Volleys Herrsching hat Dervisaj aber den unbedingten Willen, sich in der VBL zu behaupten.

Von der letztjähren Mannschaft sind nur noch Tim Peter (Bild) und Routinier Ferdi Tille übrig. Wie in der vergangenen Saison, als der GeilsteClubderWelt erstmals fast ausschließlich auf Profis setzte, muss das Trainerteam um Max Hauser in kurzer Zeit eine neue Mannschaft formen. Insgesamt acht Neuzugänge hat es an den Ammersee gezogen. Der Mittelblock ist mit Alpár Szabó, Nicholas West und Lukas Bauer erneut stark besetzt. Wer von ihnen wird in die Fußstapfen von Andre Brown treten, der in der letzten Saison der erfolgreichste Spieler in der Mitte war? Oder wird es eher die geballte Kraft von allen dreien sein?

Erfolgreichster Scorer der letzten Punkterunde war Christoph Marks. Im Wechsel-Hickhack ist für Herrsching und André Bugl "die Personalie abgehakt", meint: Marks wird nicht mehr für den GeilstenClubderWelt auflaufen. Juristisch ist die Sache indes noch nicht ausgestanden, es geht noch um die Zahlung einer Ablösesumme. Bugl: "Die Anwälte haben das Wort." Eigentlich wollten die WWK Volleys mit Artem Sushko die Lücke schließen. Aber auch hier gab es einen Wechsel, der jedoch sehr geräuschlos über die Bühne ging. Der Russe bekam ein Angebot aus Südkorea, das man als Volleyballer nicht ausschlagen kann. "Es ging alles sehr schnell und reibungslos", berichtet André Bugl, der sich zumindest mit einer Ablösesumme trösten kann. Wie werden die WWK Volleys diesen Abgang verkraften? Gehandelt wurde schnell: Humberto Machacon (Kolumbien) wurde nachbesetzt.

Auch die Bisons haben ihren Topscorer abgeben müssen. Den sprung- und schlaggewaltigen Japaner Masahiro Yanagida zog es nach Polen. So wird es interessent, welches der beiden Teams die Abgänge besser verkraftet. Yanagida war es schließlich, der in der letzten Saison wesentlich für die beiden Heimsiege der Bühler gegen die Jungs in Lederhosen verantwortlich war. Vor allem das 1:3 im Pokal-Halbfinale Mitte Dezember dürfte allen GCDW-Fans immer noch schwer im Magen liegen. Am Ende konnten sich die Herrschinger immerhin trösten, nach der Punkterunde auf Platz sechs und damit vor den Bisons gelandet zu sein. Das Kräftemessen im Badischen scheint somit gut geeignet für Anhaltspunkte, wohin die Reise der WWK Volleys zunächst einmal geht - die Fragezeichen dürften nach der Partie weniger werden.