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Finale furioso

UP_8L8A8904_b_web Der GCDW (rechts: Bryan Fraser) stemmen sich mit aller Macht gegen Lüneburg. Am Ende bleibt immerhin ein Zähler am Ammersee.

Das letzte Heimspiel der Punkterunde und damit der Abschied aus Herrsching wird allen Erwartungen gerecht: Die WWK Volleys und die SVG Lüneburg zeigen am Samstag ein großartiges Volleyballspiel, das erst im Tiebreak entschieden wird. Beim 2:3 (25:21, 18:25, 20:25, 25:19, 12:a5) aus Herrschinger Sicht kommen 1.000 Zuschauer in der ausverkauften GCDW-Arena voll auf ihre Kosten.

Es wurde wieder einer dieser stimmungsvollen Abende in der Nikolaushalle - und das lag nicht nur an den gewohnt gut gelaunten GCDW-Fans. Auch die Gäste hatten einen stimmgewaltigen Anhang mitgebracht, so dass es ein würdiger Abschied aus Herrsching für diese Saison wurde: Der Rahmen, den die vielen Helfer am Samstag zum zwölften Mal (elf Ligaspiele, ein Pokalmatch) in dieser Spielzeit geschaffen haben, war wie immer einzigartig - und dafür gab es vor und nach dem Spiel großen, wohlverdienten Applaus.

Die Spieler beider Mannschaften haben sich in dieser Atmosphäre sichtlich wohlgefühlt und sich gegenseitig zu einem spannenden Volleyballspiel hochgeschaukelt. Herrschings Trainer Max Hauser dankte den Gästen hinterher: "Lüneburg hat wirklich stark gespielt. Natürlich hätten wir lieber gewonnen. Aber es war ein toller Fight von beiden Mannschaften." Den besseren Start ins Match erwischen die Gäste aus dem hohen Norden, doch nach einer langen Unterbrechung beim Stand von 5:8 - die Aufstellung der Herrschinger wurde vom Schiedsgericht diskutiert - brachte Lüneburg ein wenig aus dem Rhythmus. Herrschings Nick West nutzte die Zeit, um ein paar Liegestütz zu absolvieren und machte frisch gestärkt den nächsten Punkt. Der GCDW-Block besorgt den Ausgleich zum 9:9, Kapitän Lukas Bauer zieht eine schöne Aufschlagserie durch - seine Mitspieler besorgen eine 12:9-Führung. Diesen Vorsprung verteidigt der GeilsteClubderWelt lange Zeit, beim Stand von 19:17 bringt der Doppelwechsel die entscheidende Frische ins Spiel. Alpár Szabó, mit 13 Punkten zusammen mit Artem Sushko bester GCDW-Scorer, ist zur Stelle und markiert die Vorentscheidung zum 23:19, 25:21 heißt es am Ende.

In den Durchgängen zwei und drei kommt der Pokalfinalist kämpferisch und spielerisch verbessert aufs Parkett. 18:25 und 20:25 heißt es, damit 1:2 nach Sätzen - dank der Leistungssteigerung verdient. In Durchgang vier stemmen sich die WWK Volleys mit aller Macht gegen den Favoriten, um wieder ins Match zu finden. Es kostet viel Kraft, aber Lukas Bauer setzt den Block zum 18:15. Die Führung droht kurzzeitig verloren zu gehen, doch der eingewechselte Leon Dervisaj markiert im richtigen Moment mit einem starken Aufschlag das 21:18, die nächste SVG-Aktion macht der GCDW-Block zunichte, 22:18 - und kurze Zeit später steht es 25:19, sehr zur Freude von Trainer Max Hauser. "Das ist in diesem Jahr das Besondere: Egal wie wir wechseln, jeder freut sich, wenn der Eingewechselte entscheidende Punkte macht", lobt der Übungsleiter seine Schützlinge. "Wir sind diese Saison als Team sehr stark." Bester Beweis: Gegen Lüneburg punkteten neben Szabó und Sushko auch Nick West (12), Bryan Fraser (11) und Griffin Shields (10) zweistellig.

Es geht also in den Tiebreak. Den besseren Start in den Entscheidungssatz haben die Jungs in den Lederhosen: Der GCDW legt vor, Lüneburg gleicht aus. So geht es bis zum 5:5, dann legt der Tabellenvierte einen Zwischenspurt hin. Zwei Punkte Abstand kann das Team von Trainer Stefan Hübner nun für sich verbuchen - der GCDW müht sich redlich, aber letztlich vergeblich und muss sich nach 127 Spielminuten mit einem Punkt begnügen.

Dieser Punkt ist indes sehr wertvoll. Da Bühl zeitgleich mit einem 3:1 in Giesen einen Dreier gelandet hat, lässt dieser Zähler die WWK Volleys in der Tabelle weiter auf Position sieben rangieren. Herrsching hat nun 25 Zähler auf dem Konto, Bühl 24 - weder KönigsWusterhausen (21) noch Giesen (18) können noch aufschließen. Die Teilnahme an den Playoffs ist dem GeilstenClubderWelt somit nicht mehr zu nehmen, das ist die eine gute Nachricht. Ob es nun Platz sieben oder acht wird und gegen wen es schließlich gehen wird, das alles wird am letzten Spieltag entschieden. "Für uns ist die Saison noch nicht vorbei. Wir haben in den Playoffs schon noch etwas vor", so Max Hauser. Die zweite gute Nachricht des Abends verkündete der GCDW-Trainer direkt nach dem Spiel: "Es wird auch in der nächsten Saison wieder erste Liga in Herrsching geben." Ein letzter großer Applaus, bevor sich die GCDW-Arena nun für rund sechs Monate wieder in die Nikolaushalle zurückverwandelt.