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Pokal-Feuerwerk im Eisschrank

UP_8L8A3180_b_we_20201126-231135_1 Treffsicher in Angriff und Aufschlag: GCDW-MVP Jori Mantha

Die WWK Volleys stehen im Halbfinale des DVV-Pokals. Am Donnerstag besiegte das Team von Max Hauser die Helios Grizzlys Giesen mit 3:0 (27:25, 25:17, 25:15) und setzt ein großes Ausrufezeichen. 

Der Rahmen des Viertelfinal-Spiels zwischen Herrsching und Giesen war diesmal besonders. Nicht die leeren Ränge waren es - nein, es lag an den niedrigen Temperaturen in der Nikolaushalle. Alle Spieler beim Aufwärmen in langen Hosen, GCDW-Coach Max Hauser schlüpfte zwischenzeitlich in eine Jacke, die Auswechselspieler steckten während des Spiels im Hoodie, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen - doch beide Teams waren von Beginn an auf Betriebstemperatur im Eisschrank Nikolaushalle. Schließlich ging es um den Einzug ins Halbfinale, wo seit gestern Abend überraschend die Netzhoppers (3:2-Erfolg in Berlin nach 0:2-Satzrückstand) auf den Sieger dieser Begegnung warten. Ein WWK-Akteur fällt bereits beim Aufwärmen als besonders motiviert auf: Jori Mantha lässt sich immer wieder Rückraumbälle zuspielen und verwandelt diese sprunggewaltig. Stets trifft er den Ball ausgezeichnet. Und genau dieses Timing setzte der Kanadier bereits zu Beginn der Partie ein: Mit gewaltigen Aufschlägen sorgte Herrschings Nummer 13 für die ersten Highlights, den ersten Zwischenspurt krönte Johannes Tille zum 7:4-Zwischenstand. Tim Peter, der andere Außen in der Formation des GeilstenClubsderWelt, servierte ebenfalls stark - diesmal hart durchgezogen. Das bringt die WWK Volleys bis auf 12:7 in Front. Doch die Gäste können das hohe Tempo mitgehen, Zuspieler Jan Röling und Stijn van Tilburg servieren ebenfalls stark - ab Mitte des Durchgangs (14:14) ist das Match absolut ausgeglichen. Die WWK Volleys gehen in der Schlussphase noch einmal weg, haben Satzbälle, müssen aber doch in die Verlängerung bis Jori Mantha und ein Block von Luuc van der Ent das 27:25 besorgen. 

Die 1:0 beflügelt die Jungs in Lederhosen, während die Grizzlys hadern und ein wenig nachlassen. Zweimal serviert Tim Peter stark (zu Beginn und in der Mitte des zweiten Satzes), das 17:7 ist schon die Vorentscheidung im zweiten Umlauf, den der GCDW nach einem Fehlaufschlag der Gäste relativ kräfteschonend 25:17 nach Hause bringt. Im dritten Durchgang sieht es zu Beginn gar nicht gut aus für die WWK Volleys: Giesen ist präsenter, 1:4 und 6:10 heißt es schnell, Max Hauser muss seine beiden Auszeiten früh verbrauchen. Gerade in der zweiten Unterbrechung vermittelt Herrschings Head Coach die Ruhe, die jetzt geboten ist. Er bespricht mit Zuspieler Johannes Tille die nächsten Spielzüge - mit Erfolg. Der GeilsteClubderWelt findet zurück in den Rhythmus, Jori Mantha bringt seine Mannen bis auf 12:13 heran, Giesens Magloire Mayaula bekommt nun viele Bälle und punktet. Doch am Ende ist auch der kraftvolle Mittelblocker machtlos, weil Mantha ein paar Rotationen später an den Aufschlag kommt und in einem wahren Feuerwerk zum Matchgewinn durchserviert. Diese Serie ist gewaltig: Wenn dem Kanadier kein direkter Punkt oder Winner gelingt, so ist der Aufschlag zumindest so stark, dass der Block leichtes Spiel hat. Nicht nur für Herrschings Trainer Max Hauser machte das Service den Unterschied, manchmal kann Volleyball so einfach sein: "Wir haben sehr stark stark aufgeschlagen, das war der Schlüssel. Daher war es unerwartet deutlich. Es ist heute im Aufschlag alles aufgegangen, was wir uns vorgenommen haben. So konnte Giesen seine starke Mitte nicht einsetzen." Bezeichnend der letzte Punkt des Spiels: Giesens Merten Krüger kommt bei Zuspielversuch ins Straucheln, der Ball fällt zum 25:15 nahezu unberührt neben ihm auf den Boden. Der Rest ist Jubel pur bei den WWK Volleys: Jori Mantha wird verdient zum MVP gekürt und darf im Anschluss die Humba anstimmen. Allerdings benötigt er dabei die vorherige Einweisung von Libero Ferdinand Tille, auch diese Aufgabe löst der MVP mit Bravour. Mantha spricht das finale "Ausrufezeichen" perfekt aus, bevor es in die Jubeltraube geht. Ein großes sportliches Ausrufezeichen haben die WWK Volleys mit diesem eindrucksvollen Halbfinal-Einzug in jedem Fall gesetzt.