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Wieder Tiebreak - bitteres Playoff-Aus

UP_8L8A9400_b_web Aus, vorbei! Topscorer Jalen Penrose und die WWK Volleys am Boden - Lüneburg feiert.

Auch Spiel zwei geht in den Tiebreak - wieder müssen sich die WWK Volleys geschlagen geben. Das 2:3 vom Samstag in der Nikolaushalle bedeutet das Saisonende für Herrsching. Lüneburg dagegen jubelt.

Spannung pur, Emotionen, Diskussionen, knifflige Entscheidungen und vor allem attraktiver Volleyball - das war die Playoff-Serie der WWK Volleys Herrsching gegen die SVG Lüneburg. Wie sollte es anders sein, wenn der Vierte der Hauptrunde auf den Fünften trifft? Kleinigkeiten entscheiden. Und wie bereits am Mittwoch schlug das Pendel auch beim Heimspiel in der Nikolaushalle gegen den GeilstenClubderWelt aus. Bezeichnend das Ende: Jalen Penrose, der auf Herrschinger Seite in der Schlussphase an fast jeder Aktion beteiligt war und unglaubliche 35 Punkte erzielte, hatte auf 13:14 verkürzt, bekommt auch den nächsten Ball und bleibt am SVG-Block um Michel Schlien hängen. Bereits bei der Landung hatte der überragende Akteur des Abends realisiert, dass es aus war. Herrschings Nummer 14 sank auf die Knie, schlug noch ein paarmal auf den Boden ein und musste schließlich von seinem Kollegen Dorde Ilic wieder auf die Beine gestellt werden. 

133 Minuten kämpften die WWK Volleys in der Nikolaushalle, um weiter im Playoff-Rennen zu bleiben, um in ein Entscheidungsspiel zu kommen. Diesmal brauchte der GCDW eine Weile, um ins Spiel zu kommen. Erst eine Aufschlagserie von Kapitän Johannes Tille Mitte des ersten Satzes brachte die Hausherren wieder heran. In der Schlussphase hatte Jori Mantha Pech: bereits sein zweiter Rückraum-Angriff wurde wegen Übertritts zum 19:23 abgepfiffen, Trainer Max Hauser konnte sich nur schwer damit abfinden. Den nächsten Ball versenkt "Air Canada" mit Wut im Bauch, doch zum Satzgewinn reicht es nicht. Immerhin sind die WWK Volleys nach dem 21:25 auf Betriebstemperatur: Es geht gleich los mit einem Sensations-Ballwechsel, der zum 3:1 an Herrsching ging. Nach zwischenzeitlicher Drei-Punkte-Führung für den GCDW wird es zum Satzende hin hochspannend, es geht in die Verlängerung. 26:26 steht es als Jalen Penrose angreift. Verwirrung: Der Linienrichter gibt den Ball "in", Schiedsrichterin Oana Fortu sagt "Aus". Herrschings Head Coach Max Hauser schaut sich die Szene auf dem Laptop noch einmal an und reklamiert, schließlich lässt sich die Hauptschiedsrichterin vom zweiten Offiziellen Joachim Mattner umstimmen. Punkt für Herrsching zum 27:26, Jalen Penrose schickt einen Service-Winner zum 28:26 und Satzausgleich hinterher. 

Das Spiel ist wieder offen, doch Lüneburg spielt einen starken dritten Durchgang (22:25), Herrsching einen noch besseren vierten, den Johannes Tille mit zwei bärenstarken Aufschlägen zum 25:19 abschließt. Es geht in den Tiebreak, in dem zunächst Lüneburg die besseren Szenen hat. Bei 8:10 kommt Jalen Penrose an den Aufschlag und serviert prompt ein Ass (9:10) - und ein weiteres? Nein, der Aufschlag wird aus gegeben. Topscorer Penrose hält sein Team im Spiel, ein Block folgt - es steht 12:13. Zu mehr reicht es unter den Augen von Co-Kommentator und Vize-Weltmeister Clemens Wickler nicht, das Ende ist bekannt. Auch an diesem Abend können sich die WWK Volleys nichts vorwerfen, sie sind in allen Statistiken besser als die Gäste, die sich mit diesem Erfolg den Einzug ins Halbfinale gesichert haben. Der Gegner wird am Sonntag im Entscheidungsspiel zwischen Friedrichshafen (zeitgleich souveräner 3:0-Sieger) und Bühl ermittelt.

Was bleibt also von dieser Saison der Geisterspiele? Herrschings Trainer Max Hauser hatte hohe Ziele ausgegeben mit dem Erreichen des Pokal-Finals, dem Einzug ins Playoff-Halbfinale und Rang vier in der Hauptrunde. Dass letztlich "nur" der vierte VBL-Rang gesichert wurde, sollte nicht klein geredet werden. Diese Platzierung hat der GeilsteClubderWelt mit der bisher besten Punkteausbeute seiner Bundesliga-Historie erreicht und die beiden anderen Ziele nur hauchdünn verpasst. Man könnte auch sagen: Max Hauser hat sein Team mit fleißiger Trainingsarbeit in die Lage gebracht, um diese hohen Ziele überhaupt mitzuspielen. Viele Spieler sind besser, konstanter geworden. Trotz allem wird die Enttäuschung bei den WWK Volleys wohl noch eine Weile nachwirken.