Perfekte Premiere - mit Wermutstropfen
Es hätte kaum besser laufen können: Die WWK Volleys Herrsching gewinnen ihre Premiere im Münchner Audi Dome eindrucksvoll. Gegen die SVG Lüneburg ist das Team von Max Hauser die bessere Mannschaft - das 3:0 ist hoch verdient.
Sportlich ist die Premiere im schmucken Audi Dome perfekt: der GeilsteClubderWelt brennt auf das Match und kann diesen Druck in positive Energie umwandeln. Das 3:0 (25:21, 25:21, 25:20) gegen Lüneburg nach eindrucksvollen 85 Minuten ist sehenswert - allerdings trübt die Verletzung von Tim Peter die Bilanz. Im zweiten Satz bleibt der Kapitän der WWK Volleys im Hinterfeld liegen, nachdem er mit seinen Sprungaufschlägen für die 7:6-Führung gesorgt hatte. Der Außenangreifer hält sich den linken Knöchel, wird gestützt von Libero Ferdinand Tille und dem Physiotherapeuten vom Feld gebracht. Es geht nicht weiter - Diagnose noch offen.
Eben jener Tim Peter erzielte den historischen ersten Punkt für den GCDW in der neuen Heimat und macht den ersten Satz zum 25:21 zu. Dazwischen liegen etliche spektakuläre Ballwechsel. Die WWK Volleys nutzen den im Vergleich zur Nikolaushalle großen Abstand zur Hallendecke und haben richtig Lust auf die Abwehr schwierigster Bälle. Zwar geht der beste Ballwechsel des ersten Satzes nach beiderseits grandiosem Einsatz am Lüneburg (14:12), doch die rund 1.000 Besucher bedenken die Aktionen mit Szenenapplaus. Insgesamt sind die WWK Volleys in allen Elementen etwas besser als die Gäste und haben somit stets die passende Antwort parat. Als es eng wird nutzt Ramon Ferragut, später als MVP ausgezeichnet, zweimal den Block der LüneHünen zur Vorentscheidung (22:19 und 23:20).
In Umlauf zwei braucht es erst ein wenig, bis der GeilsteClubderWelt wieder in die Spur findet. Die Aufschlagserie von Tim Peter hält die Hausherren im Spiel, nach dessen Verletzung muss Jori Mantha die Außenposition übernehmen. Sein Kollege Ferragut schlägt Ende des Satzes gut auf, Dorde Ilic riskiert ebenfalls eine Menge von der Linie und hat Erfolg. Nach dem 25:21 sind die WWK Volleys stabil genug, halten zu Beginn des dritten Durchgangs gut mit und setzen ab Punkt zehn zum Zwischenspurt an. Angetrieben von Coach Max Hauser, der spürt, dass es die entscheidende Phase des Matches sein könnte und das Publikum mitnimmt, ist der GCDW-Block hellwach. Beim Stand von 13:10 und 14:10 verbrät SVG-Coach Stefan Hübner bereits seine beiden Auszeiten. Doch den Rhythmus der WWK Volleys kann diese Maßnahme nicht mehr brechen. Der GeilsteClubderWelt zieht durch, Lüneburg fällt in dieser Phase stark ab. So ist das 25:20, das schlussendlich Topscorer Samuel Jeanlys (22 Punkte) besorgt, der deutlichste Satz des Abends.
Es ist geschafft! Wie groß der Druck war, dem Publikum eine gute Leistung vorzuführen und für die weiteren Heimspiele Werbung zu machen, war nach dem Spiel bei Trainer Max Hauser und Manager Fritz Frömming zu spüren. Die beiden Macher vom Ammersee umarmten sich lange. Max Hauser schlenderte danach noch einige Momente allein in Gedanken über das Parkett. Was mag den beiden durch Kopf gegangen sein? Gut vorstellbar, dass es mit dem schier unglaublichen Weg von der Landesliga bis in die Bundesliga und auf die große Bühne im Audi Dome zu tun hatte. Jedenfalls ist ein großer Teil der Vision des Duos mit dem heutigen Samstag in Erfüllung gegangen.