Für den GCDW ist Berlin stets eine Reise wert. "Sie präsentieren den Sport immer sehr gut", lobt Coach Max Hauser. "Wir freuen uns, wieder in der Max-Schmeling-Halle spielen zu können." Am Mittwoch (19.30Uhr, live auf sportdeutschland.tv) kommt es zum dritten Aufeinandertreffen mit den Recycling Volleys in dieser Spielzeit.
Der GeilsteClubderWelt muss sich nach 131 spannenden Minuten den SWD powervolleys Düren knapp mit 2:3 (34:32, 23:25, 25:22, 15:25, 14:16) geschlagen geben. Nach kurzem Zaudern ist man in der Nikolaushalle sicher: Es ist ein Punktgewinn.
Nach dem emotionalen Spiel sind Patrick Steuerwald und Roy Friederich mächtig sauer. Der Zuspieler läuft laut hadernd über das Spielfeld (Bild), der Mittelblocker reißt sich das Trikot herunter und verlässt die Stätte der Niederlage in Richtung Umkleide. Tom Strohbach, mit 20 Punkten erneut bester Punktesammler beim GCDW, geht enttäuscht in sich, hat die Hände auf die Knie gestemmt, den Blick nach unten gerichtet. Libero Ferdi Tille muss ihn wieder aufrichten. Ein paar Minuten später ist all der Groll vergessen. Julius Höfer (14 Punkte) erklärt: "Wenn man so nah dran ist, will man natürlich mehr. Aber am Ende sage ich: Es ist ein Punktgewinn." Herrschings Trainer Max Hauser sieht das Ganze noch sport-philosophischer. "Das Ergebnis ist manchmal nicht das Wichtigste. Wir haben gegen eine Super-Mannschaft, die immens gut abgewehrt hat, sehr gut mitgehalten. Es war einfach ein Volleyball-Fight, wie er mir taugt."
Den 1.000 Zuschauern in der wieder einmal ausverkauften Nikolaushalle dürfte es ebenfalls mächtig getaugt haben, was beide Mannschaften auf das Spielfeld brachten. Es stimmte einfach alles: Die Hüttengaudi vor der Halle war gut besucht, der Hallensprecher traf alle Scheiben beim Biathlon vor dem Match - und auch sportlich war das Match des Tabellensechsten gegen den Vierten ein Volltreffer.
Gleich Satz eins ging in die Verlängerung: Der Anfang war ausgeglichen, Mitte des Durchgangs legte Düren eine Schippe drauf, der GeilsteClubderWelt lag knapp (11:14 und 14:18) zurück. Doch die Gastgeber kämpften sich zurück, hatten nach einem Strohbach-Aufschlag und einem Friedrich-Block beim 24:22 Satzbälle. Die Gäste drehen jedoch den Spieß gleich wieder um: Beim nächsten Ballwechsel ist der GCDW-Block ein wenig zu spät dran (24:23), Tom Strohbach scheitert knapp (24:24). Libero Ferdi Tille gibt alles, seine Rettungstat endet erfolglos und außerhalb des Spielfelds - Satzball Düren. Julius Höfer gleicht zum 25:25 aus, nun geht es hin und her, etliche Fehlaufschläge folgen. Zuspieler Patrick Steuerwald (erneut GCDW-MVP) legt zum 33:32 ab, hat dabei Glück, dass der Ball von der Netzkante noch ins Feld der powervolleys trudelt. Nach einem krachenden Strohbach-Aufschlag geht der folgende Angriff der Gäste ins Aus: 34:32 nach 34 intensiven Minuten.
In Durchgang zwei zeigt der Tabellenvierte noch mehr Emotionen, kämpft in der Abwehr entschlossen und dominiert den Satz, gewinnt die langen Ballwechsel. Zwar gleichen die Herrschinger nach einem Steuerwald-Block zum 21:21 aus, der Zuspieler setzt danach Roy Friedrich perfekt in Szene, der auf 22:23 stellt. Aber Jay Blankenau, Steuerwalds Gegenüber, legt das Spielgerät zweimal ab und sorgt für den Satzausgleich. Nach der Pause kommt der GeilsteClubderWelt druckvoll zurück aufs Feld. Es ist die Zeit, in der die Aufschläge sehr stark sind und die Annahme der Dürener Probleme bekommt. Eine Serie von Steuerwald-Aufschlägen bringt das 11:7, Matthew Tarantino (19 Punkte) serviert ein Ass zum 16:11. Die Gäste erhöhen ihrerseits das Risiko im Service, setzen den Aufschlag zum 25:22 ins Aus.
Der GeilsteClubderWelt fährt den zweiten Dreier des Wochenendes ein. Trotz gehöriger Rotation reicht es am Sonntag beim VCO Berlin zu einem Drei-Satz-Sieg.
So hatte sich der GCDW-Tross die Reise ins Berliner Umland vorgestellt: zwei Spiele - zwei Siege - sechs wichtige Punkte mit an den Ammersee nehmen. Am Sonntag legte der GeilsteClubderWelt erwartungsgemäß nach und vergoldete den Vortages-Erfolg bei den Netzhoppers. Das 3:0 (25:19, 25:19, 25:23) beim VCO Berlin bringt den sechsten Saisonsieg und untermauert den direkten Playoff-Platz. Das Hauser-Team hat nun vier Punkte Vorsprung auf Bühl.
Beim Erfolg im Sportforum Hohenschönhausen wechselt GDCW-Trainer Max Hauser auf allen Positionen kräftig durch. Trotzdem: "Block und Abwehr haben gut funktioniert, in der Annahme waren wir sehr stabil", sagt der Herrschinger Übungsleiter. "So konnten wir uns sogar einige Schnitzer im Angriff leisten." Besonders erwähnt Hauser Zuspieler Tobias Neumann, der in den Abschnitten zwei und drei an Stelle von Patrick Steuerwald die Fäden zieht. "Er hat bewiesen, dass man ihm nach wie vor voll vertrauen kann."
In den ersten beiden Durchgängen war es bis Mitte des Satzes eng, danach zeigte der GCDW, dass er unbedingt gewinnen will - und erhöhte die Schlagzahl. Zweimal mit dem gleichen Ergebnis: 25:19. Im dritten Abschnitt blieb es bis in die entscheidende Phase eng, aber die Routine gab letztlich den Ausschlag für die Jungs in Lederhosen. Somit ging auch das zweite Duell der Tille-Brüder klar an Herrschings Libero Ferdinand.
Der GeilsteClubderWelt verliert sein erstes Match im Jahr 2017. Am Samstag scheitert das Team von Max Hauser in der Nikolaushalle mit 1:3 (19:25, 22:25, 25:22, 20:25) an einem blendend aufgelegten TV Rottenburg.
Es war wahrlich nicht der Abend des GCDW. Und nach den Vorstellungen von Herrschings Trainer Max Hauser lief es schon gar nicht. "Ich bin überhaupt nicht zufrieden", kommentierte der Übungsleiter die erste Niederlage im neuen Jahr. "Wir haben nicht so gespielt, wie ich mir das vorstelle und wie die Zuschauer es erwarten. Für ein Match zu Hause war das heute viel zu wenig." Auf der Gegenseite war der Jubel groß. Die Revanche für das 2:3 im Hinspiel war TVR-Trainer Hans Peter Müller-Angstenberger und seinem Team eindrucksvoll gelungen. "Viel besser können wir nicht spielen", lobte Rottenburgs Trainer. "Für uns war es ein perfektes Spiel. Hier kann man nur mit einer sehr guten Leistung bestehen. Sonst geht man vor dieser Kulisse unter."
Der Rahmen stimmte wieder einmal in der erneut ausverkauften Nikolaushalle, die 1.000 Zuschauer wurden vom "König" Alexander Tropschug feierlich im neuen Jahr begrüßt. Doch die Heimmannschaft konnte dem Spiel nicht den Stempel aufdrücken. Die Gäste aus Rottenburg präsentierten sich hellwach und waren bereit, die Herausforderung anzunehmen. In Satz eins erwischten die Gäste folgerichtig den bessern Start, der GeilsteClubderWelt lag mit 3:6 und 4:7 im Rückstand. Den GCDW hielt Matthew Tarantino im Spiel, der auf der Diagonalposition starten durfte. Insgesamt konnten die Herrschinger im Aufschlag aber nicht den gewohnten Druck erzeugen, die Angriffe über die Mitte landeten zu oft im Netz. 10:16 stand es bereits zur zweiten technischen Auszeit, Bene Doranth wurde zum 13:20 geblockt. Zwar legt der Kapitän später einen Service-Winner nach, aber der TVR ist zu konstant, macht weniger Fehler und lässt sich auch durch einen Tarantino-Angriff (18:24) sowie ein Strohbach-Ass (19:24) nicht mehr aus der Ruhe bringen. Beim 19:25 prallt der Ball vom GCDW-Block ins Netz.
In Durchgang zwei steigert Herrsching die Intensität. Nicolai Grabmüller ist zum 1:1 erfolgreich, das 2:2 erzielt der GCDW nach einer Rettungsaktion aus der Bande heraus. Der Ex-Herrschinger Phillip Trenkler kontert raffiniert mit einem Lob, Peter Ondrovic stellt brachial auf 3:3, Tom Strohbach lässt ein Ass (4:3) und einen Rückraumangriff (6:4) folgen. Zu mehr reicht es jedoch nicht. Zwar holen sich die Herrschinger den langen Ballwechsel zum 10:9, doch die Gäste können das auch (10:11). Wenig später kommt Julius Höfer für Tarantino und ist im Block zum 19:21 erfolgreich. Zuspieler Patrick Steuerwald und Grabmüller lassen einen gemeinsamen Block (21:22) folgen, Grabmüller versenkt seinen Mittelangriff zum 22:23. Aber die Wende gelingt nicht, auch der zweite Satz geht nach einem Block gegen Julius Höfer an die Gäste, 22:25.
Das letzte Spiel des Jahres 2016 geht deutlich verloren. Am Samstag unterliegt der GeilsteClubderWelt bei den SWD powervolleys Düren mit 0:3 (20:25, 17:25, 20:25) und präsentiert sich dabei "im Angriff nicht durchschlagkräftig genug", sagt Max Hauser.
Der GCDW-Trainer gibt hinterher zu: "Wir haben deutlich verloren. Das ist ein bisschen schade." Der Einsatz wurde also nicht belohnt. Roy Friedrich biss erneut auf die Zähne, stand trotz Bänderriss am Netz. Ihm gelingt im ersten Satz der Block zum 13:13, aber die Gastgeber bleiben trotzdem bissig, wollen sich revanchieren für die Pokalschlappe. Zuspieler Jay Blankenau legt den Ball zum 13:14 im Herrschinger Feld ab, es folgt ein Zwischenspurt der powervolleys. Kurzzeitig wird die Annahme bei den Jungs in Lederhosen ungenau, Zuspieler Patrick Steuerwald kann nicht nach Belieben verteilen. "Wir waren zu leicht auszurechnen", kommentierte Hauser. Zwar kam noch einmal Hoffnung auf, als Peter Ondrovic auf 18:21 verkürzte und Tom Strohbach einen Aufschlag-Kracher versenkte. Dürens Coach Tiilikainen nimmt eine Auszeit, der nächste Strohbach-Service wickelt sich ins Netz ein - und fällt ins Aus. Dürens Block stellt dann das 20:25 her.
In Durchgang zwei erwischen die Gastgeber wieder den besseren Start und liegen meist drei Punkte in Front. Immer wenn der GeilsteClubderWelt am Drücker scheint, geht die nächste Aktion daneben. Bene Doranths Rettungsversuch misslingt (7:10), Julius Höfer schlägt ins Aus (7:12). "Im Angriff haben wir einfach zu viele Fehler gemacht", so Hauser. Auch in diesem Satz werden die Fehler des GCDW in der Annahme bestraft. Hauser wechselt durch: Zunächst kommt Flo Malescha für Kapitän Doranth, später Tobias Neumann und Matthew Tarantino für Julius Höfer und Patrick Steuerwald. Für den US-Amerikaner ist es nach langer Leidensgeschichte der erste Einsatz für den GCDW überhaupt. Aber auch er kann den Satzverlust nicht verhindern - 17:25 und damit 0:2 zur Pause.
Wer wie im Pokal eine Kehrtwende erwartet hatte, wurde enttäuscht. Immerhin: "Wir konnten streckenweise den Plan aus dem Pokal aus diesmal umsetzen", hat Trainer Max Hauser erkannt. Düren spielte weiter konzentriert und druckvoll, der GCDW kann immerhin dranbleiben. Matthew Tarantino hat eine starke Phase, stellt auf 7:10 und lässt einen Aufschlag zum 8:10 folgen. Wenig später punktet Peter Ondrovic zweimal (14:16), ein Netzroller-Aufschlag von Tom Strohbach bringt das 15:16. Doch wieder hat Düren die passende Antwort parat und zieht mit einer kleinen Serie (Aufschläge durch Dennis Barthel) wieder davon (15:20). Zwar kämpft sich der GCDW noch einmal auf 19:21 heran, aber für den Satzgewinn reicht es nicht. Dürens Mittelangriff zum 20:25 besiegelt die sechste Saisonniederlage.
Das 1:3 (20:25, 22:25, 25:20, 13:25) am Samstag beim TV Ingersoll Bühl nervt GCDW-Trainer Max Hauser. "Es war wahrlich kein berauschendes Spiel. Wir haben letztlich verdient verloren", sagt der Übungsleiter nach dem Match vor 1.200 Zuschauern in der Großsporthalle.
Wieder spielt der GeilsteClubderWelt ein historisches Match. Am Samstag gelingt beim 2:3 (25:20, 15:25, 20:25, 25:22, 13:15) gegen den VfB Friedrichshafen in der Nikolaushalle der erste Punktgewinn.
Der Rekordmeister wankt vor 1.000 Zuschauern in der ausverkauften GCDW-Arena, aber er fällt nicht. Letztlich muss sich das Team von Max Hauser mit 13:15 im fünften Satz geschlagen geben. Doch was die Gastgeber in den 115 Minuten Spielzeit auf das Parkett gelegt haben, ist kaum zu glauben. Schließlich hatte Max Hauser vor der Partie noch gesagt, dass sein Team wegen der Verletztenmisere keine Chance gegen ein Topteam wie den VfB hat. Dass der GeilsteClubderWelt aber kein Spiel verloren gibt, ehe der Schiedsrichter abpfeift, das wusste Hauser wohl.
Wie gut es tatsächlich gehen würde, war nicht zu ahnen. In der Mitte kehrte Nicolai Grabmüller zurück, "das Verletztenlager lichtet sich", sagte GCDW-Coach Hauser erleichtert. Kurz nachdem die Herrschinger mit 1:4 gestartet waren, kam Tom Strohbach an die Aufschlaglinie. Ihm gelangen etliche gute Services, so dass die Annahme des VfB in höchste Not kam. Der GeilsteClubderWelt drehte binnen Minuten das Spiel, ging selbst mit 8:5 und 10:7 in Führung. Zwar konterte das Heynen-Team noch einmal (14:16), aber die Herrschinger spielten sich in einen Rausch und waren stets auf Augenhöhe. Julius Höfer, mit 20 Punkten wieder sehr erfolgreich, verkürzt auf 17:18, Roy Friedrich gleicht aus, das 19:18 entsteht durch einen guten Grabmüller-Aufschlag, das 20:18 besorgt Julius Höfer mit einem langen, gefühlvollen Schlag in die Ecke. Das Publikum wittert die Sensation, die Halle steht Kopf, keinen hält es mehr auf seinem Sitz. Angeheizt durch diese Stimmung folgen ein Block von Roy Friedrich und eine linke Klebe von Bene Doranth, der seit dem 13:11 für Aleksandar Milovancevic im Spiel war. Kein schlechter Schachzug, wie sich herausstellte. Nicht nur in der Annahme (81%) war der Kapitän sehr konzentriert. Auch ging diesmal etwas im Angriff: Doranth kam auf insgesamt sieben Punkte. Daher ist die Wahl zum MVP absolut gerechtfertigt. Als wenig später Tom Strohbach den Gästeblock anschlug und auf 25:20 stellte, war der erste Satz gewonnen.
Die beiden folgenden Durchgänge gehen dann an Favorit Friedrichshafen. Am Ende von Satz zwei dreht der Ex-GCDW-Mann Daniel Malescha richtig auf, serviert stark und macht den 24. Punkt per Rückraumangriff. Das 15:25 besorgt schließlich Andreas Takvam. Abschnitt drei ist bis zum 13:13 ausgeglichen, es folgt eine lautstarke Diskussion um einen Ball, der nach Meinung von Ex-Bundestrainer Vital Heynen im Aus war. Das beflügelte aber eher die Gäste, die dank eines Zwischenspurts auch diesen Satz verdient holen (20:25). Wieder macht der norwegische Mittelblocker den Deckel drauf.
In Satz vier muss der GeilsteClubderWelt für jeden Punkt hart kämpfen. Aber über den Kampf finden die Jungs in den Lederhosen wieder ins Spiel zurück. Aus dem 8:7 wird ein 11:8, weil nun Friedrichshafen seine Angriffe nicht mehr zu Ende spielt. Das 14:10 bringt ein starker Block von Roy Friedrich, die Halle steht erneut. Genau das ist die Mischung, die GCDW-Trainer Max Hauser so gefallen hat. "Die Jungs haben immer an sich geglaubt und wollten gewinnen", erkannte Hauser. "Und in den entscheidenden Phasen war das Publikum für uns da." Es folgt ein Ass mit viel Schmackes von Julius Höfer. Als Patrick Steuerwald den Ball zum 16:11 spektakulär im Friedrichshafener Feld ablegt, ist die Botschaft klar: Der Satz gehört uns - wir wollen den einen Punktgewinn gegen den Rekordmeister fixieren. Nach zwei VfB-Fehlern ist es schließlich soweit: Satzgewinn gegen den Rekordmeiter ist mit 25:22 unter Dach und Fach.
Das 0:3 (19:25, 18:25, 21:25) bei der SVG Lüneburg scheint deutlicher, als es tatsächlich war. Dem GCDW fehlt der letzte Druck im Aufschlag, um am Samstag etwas mitzunehmen aus dem hohen Norden.
Der GeilsteClubderWelt steht letztlich mit leeren Händen da, obwohl durchaus etwas drin gewesen wäre in der Gellersen-Halle. Saisonziel der Herrschinger ist, sich auswärts stabiler und damit auch erfolgreicher zu präsentieren als in den beiden ersten beiden Bundesligajahren. Punkte aus der Ferne mit an den Ammersee zu bringen wird wichtig werden, um vielleicht doch den direkten Sprung in die Playoffs zu schaffen. Vor 800 Zuschauern brauchte der GCDW eine Weile, um ins Spiel zu finden. Es fehlte Druck im Aufschlag, um das Kommando zu übernehmen. Als Flo Malescha endlich eine kleine Serie gelingt, ist der GCDW da. Aus einem 10:11 macht Julius Höfer, an diesem Abend mit 13 Punkten der beste Scorer in Lederhosen, den 11:11-Ausgleich. Fast hätte es sogar zur Führung gereicht, aber der dritte Block der Gäste landet im Netz - Punkt für die Gastgeber. In der Folgezeit scheitert der GeilsteClubderWelt ein ums andere Mal am SVG-Block, der von Scott Kervorken (späterer MVP) angeführt wird. In der Schlussphase des Satzes kommt bei den Herrschingern zweimal die Annahme schlecht, Lüneburgs Block hat leichtes Spiel: 19:25 nach 26 Minuten.
In Durchgang zwei starten die TSV-Volleyballer konzentriert, Julius Höfer macht die Punkte zum 4:6 und 5:6, vergibt aber einen "Elfmeter" nach Neumann-Service. Es dauert wieder, bis der GeilsteClubderWelt zum Ausgleich kommt. Das 12:12 motiviert die Gäste, aber das Glück ist der Hauser-Truppe einfach nicht hold. Der Punkt zum 13:15 geht flöten, obwohl der Einsatz stimmt, der Ball wie eine Flipperkugel hin und her springt - aber mit dem besseren Ende für die SVG. Hinzukommt, dass die Herrschinger in der Annahme nachlassen (statt 45% gute in Satz eins, kommen nur noch 26%), Lüneburgs Michel Schlien nützt die Schwächephase des GCDW mit seinen Aufschlägen gnadenlos aus. Das Finale des zweiten Satzes ist bezeichnend: zweimal kommt die Annahme nicht nach vorne, Zuspieler Patrick Steuerwald gerät in Bedrängnis, der Lüneburger Block ist da und stellt auf 18:25.
Nach der Pause will es der GeilsteClubderWelt wissen: 3:1 und 8:4 steht es schnell. Je zweimal Roy Friedrich über die Mitte und Aleksandar Milovancevic bei Aufschlag lassen die Oberbayern hoffen. Doch die Gastgeber kontern, gleichen die GCDW-Führung von 10:6 zum 11:11 aus, nun steht der dritte Satz auf des Messers Schneide. Erneut hat Scott Kervorken eine starke Phase. Tobias Neumann, normalerweise GCDW-Zuspieler und aufgrund der Verletzungssorgen in der Mitte aufgeboten, hat gute Chancen, kann den Ball aber nicht versenken. Es folgen leichte Unsicherheiten in der Annahme, die auch der eingewechselte Bene Doranth nicht mehr ausbügeln kann. Zwar verkürzt der Kapitän noch einmal auf 20:22, aber der GCDW-Block wird zum 20:23 angeschlagen, Patrick Steuerwalds Versuch mit dem zweiten Ball zum Erfolg zu kommen wird durchschaut - 20:24 und Matchball. Doranth gelingt noch ein Lob, aber der folgende Rückraumangriff zum 21:25 besiegelt die dritte Saison-Niederlage.
Es ist das dritte Spiel innerhalb von nur vier Tagen und am Ende fehlen dem GCDW wohl die nötigen Körner, um den Rhein-Main-Express zu stoppen. Das 1:3 (21:25, 25:22, 23:25, 19:25) vom Sonntag geht in Ordnung, findet Coach Max Hauser: "Wir haben trotzdem ein gutes Spiel gesehen."
Mit "wir" meint Herrschings Trainer sich und die rund 800 Zuschauer, die sich in der Nikolaushalle eingefunden haben. Das ist umso bemerkenswerter, da es am Vorabend gegen den VCO Berlin nur unwesentlich weniger Volleyball-Begeisterte waren, die den GeilstenClubderWelt sehen wollten. Gegen die noch ungeschlagenen United Volleys machten sich Hauser und Co. daran, das Kunststück aus dem Vorjahr zu wiederholen und einen Sieg zu landen. Doch die Gäste waren diesmal gewarnt, die Atmosphäre und die niedrige Spielhalle konnte sie nicht schocken - der Start war sehr konzentriert. Der GCDW brauchte seine Zeit, um ins Spiel zu kommen, die Handverletzung von Mittelblocker Peter Ondrovic beim Stand von 3:7 trug nicht eben zur Sicherheit bei. Daher musste Trainer Hauser sein Team in der ersten technischen Auszeit mit deutlichen Worten aufrütteln. Es wirkte: Das Spiel nahm Fahrt auf, Tom Strohbach (insgesamt 23 Punkte) servierte stark, Roy Friedrich legte nach. Sein Mittelblocker-Kollege Nicolai Grabmüller tat es ihm gleich und packt beim Block energisch (12:12) zu. Leider geht der folgende Block knapp ins Aus, aber der GeilsteClubderWelt ist nun voll im Spiel. Bis zum 19:19 geht es hin und her. Ein kurzer Zwischenspurt der Frankfurter Jan Klobucar und Moritz Reichert zum 19:21 und 20:22 ist aber nicht mehr zu kontern.
Das 21:25 ist für die Herrschinger das Signal, dass durchaus etwas drin ist gegen den Favoriten. In Durchgang zwei starten die Jungs in den Lederhosen furios, Strohbach vom Aufschlag und Julius Höfer (17 Punkte) im Angriff stellen auf 5:0. Obwohl die Gäste zum Ausgleich kommen (15:15), bleibt der GCDW druckvoll und geht wieder in Führung. Das Spiel wird hitziger, die Diskussionen häufen sich, die Gastgeber führen nur noch mit 21:20, ehe Tom Strohbach mit einem Rückraum-Kracher auf 22:20 stellt und den Schlussspurt einläutet. Julius Höfer schlägt den Frankfurter Block an, der Ball segelt zum 23:20 an die Decke. Schließlich macht Roy Friedrich den Sack (25:22) zu.
Aus der Pause kommen die Gäste sehr entschlossen, der GCDW liegt den gesamten dritten Durchgang zurück. 15:20 heißt es bereits, aber ans Aufgeben denken die Herrschinger keinesfalls. Dieser Wille ist es, was Max Hauser hinterher so gefällt: "Auch wenn wir einmal fünf, sechs Punkte im Rückstand sind, ich schaue immer in Gesichter, die an sich glauben und das Ding noch drehen wollen." So geschehen beim Pokal-Viertelfinale, warum also nicht an diesem Sonntag? Der GCDW-Block bringt das 20:22, ein Service-Winner von Julius Höfer sogar das 21:22. Der darauf folgende Block wird jedoch aus gegeben. Roy Friedrich verkürzt auf 22:23, Rhein-Main kontert, GCDW-Topscorer Tom Strohbach lässt es zum 23:24 abermals krachen. Den letzten Punkt machen jedoch die Gäste in Person von Moritz Reichert.
Im vierten Satz muss der GCDW erneut einem Rückstand hinterherlaufen, bleibt aber mutig und hält dagegen. Beim Stand von 14:19 gibt es die rote Karte für Libero Ferdi Tille und den obligatorischen Punktabzug zum 15:20. Der GCDW bäumt sich noch einmal auf, Patrick Steuerwald blockt geschickt zum 17:21, aber letztlich fehlt wohl die Kraft, um den Satz noch zu drehen. Frankfurts Kapitän und Topscorer Christian Dünnes (28 Zähler) bleibt es vorbehalten, das Match mit dem Punkt zum 19:25 zu beenden.
Die Herrschinger Pokalhelden zeigen keinerlei Müdigkeit: Am Samstag gewinnt der GeilsteClubderWelt mit 3:0 (25:13, 25:20, 25:9) gegen den VCO Berlin. 750 Zuschauer feiern in der Nikolaushalle den dritten Saisonsieg und den Einzug ins Pokal-Halbfinale.
Zu Beginn der Begegnung dominiert Herrschings Nummer 10, Tom Strohbach. Die ersten GCDW-Punkte gehen alle auf sein Konto. Doch die Junioren aus Berlin bleiben dran. Eine energische Phase der Hausherren bringt den ersten kleineren Vorsprung (12:9) - das Zeichen für das Hauser-Team ordentlich Gas zu geben. 16:10 steht es bereits, als ein Strohbach-Ass im Berliner Feld einschlägt. Zwei Blocks zum 19:11 und zum 23:13 sind die Vorboten: Satz eins geht mit 25:13 an den TSV Herrsching.
Den zweiten Durchgang dominiert der spätere MVP Roy Friedrich. Zum 5:2, 7:4 und 8:6 ist der Mittelblocker erfolgreich, jeweils gekonnt in Szene gesetzt von Patrick Steuerwald. Insgesamt kommt Friedrich auf 11 Punkte, nur Tom Strohbach und Julius Höfer (beide 14 Zähler) sind besser. Zwar können die Berliner wieder aufholen (11:11), allen voran ist Egor Bogatech durch seine Aufschläge aufgefallen, aber der Favorit setzt sich wieder ab. Flo Malescha mit Gefühl zum 12:11 sowie Höfer mit einem Monster-Block (13:11) geben das Signal zum Endspurt. Nun machen die Aufschläge der Herrschinger den Unterschied. Nicolai Grabmüller überzegte in dieser Disziplin und machte über die Mitte den Deckel (25:20) drauf.
Satz drei war dann eine deutliche Angelegenheiit für den GeilstenClubderWelt. Tobias Neumann führte statt Patrick Steuerwald Regie; Bene Doranth war bereits Ende des zweiten Satzes für Flo Malescha im Spiel. Nicolai Grabmüller legte erneut eine Aufschlagserie hin, stellte auf 13:4 und vollendet schließlich nach Zuspiel von Libero Ferdinand Tille zum 25:9. Nach 67 Minuten war das Spiel Geschichte und drei Punkte auf dem Herrschinger Konto.
"Zeit zum Verschnaufen haben wir nicht", sagt GCDW-Trainer Max Hauser. Für die Herrschinger Pokahelden steht in der Liga ein Doppel-Heimspiel-Wochenende auf dem Programm. Am Samstag (19 Uhr) kommt der VCO Berlin in die Nikolaushalle, tags darauf (14.30Uhr) schlagen die United Volleys Rhein-Main Volleys am Ammersee auf.
Die Fans haben also genug Gelegenheit, ihre Helden für den Einzug ins Pokal-Halbfinale zu feiern. Trainer Max Hauser schwärmte über 3:2-Erfolg im Viertelfinale gegen Düren: "Ich habe selten Volleyball so schön erlebt, wie an diesem Abend. Es war ein sensationeller Volleyball-Krimi." Natürlich will der GeilsteClubderWelt diesen Schwung mit in den Liga-Alltag nehmen. "Kurz dürfen wir feiern, dann gilt die Konzentration wieder der Liga", sagt der GCDW-Coach. "Ganz klar: ein solcher Spiellplan für uns suboptimal." Aber Jammern hilft nicht, es gibt die nächsten Liga-Punkte zu vergeben.
Sicher ist der GeilsteClubderWelt am Freitag gegen die Nachwuchs-Volleyballer aus Berlin Favorit. Aber unterschätzen werden die Herrschinger die Gäste aus der Hauptstadt nicht. Schließlich gellang dem VCO schon ein Erfolg gegen Aufsteiger Solingen und in der letztjährigen Zweitliga-Saison spielten die Berliner ebenfalls gut mit. Am Sonntag will dann der GCDW selber gut mitspielen, wenn mit Frankfurt ein Liga-Schwergewicht kommt. Die Gäste sind noch ungeschlagen und haben nichts zu verschenken, zumal sie in der letzten Saison als Tabellenführer angereist sensationiell mit 0:3 baden gingen. Vor fast genau einem Jahr passte alles zusammen für den GCDW: eigene Stärke, der Gegner kam mit der engen Halle nicht zurecht und ein unglaublich lautes Publikum.
Damit die Nikolaushalle am Wochenende wieder gefüllt und damit gewohnt stimmungsvoll wird, haben sich die Verantwortlichen für den Doppelpack etwas überlegt: "Wer Samstag kommt, erhält für Sonntag 50% Rabatt", sagt André Bugl, beim GCDW Marketing-Manager. "Außerdem haben wir für Sonntag das Family Day Paket aufgelegt: Karten für 2 Kinder + 2 Erwachsene kosten 35€."
Es hat nicht sollen sein. Der GeilsteClubderWelt schafft es am Samstag nicht, dem Meister zumindest einen Satz abzuknöpfen. Berlin gibt sich keine Blöße und holt verdient drei Punkte am Ammersee.
Das 0:3 (23:25, 18:25, 21:25) nach 73 Minuten war für den GCDW sicher kein Beinbruch. Ein wenig mehr hätte es nach dem Geschmack der 1.000 Zuschauer in der erneut ausverkauften Nikolaushalle schon sein dürfen. Herrschings Trainer Max Hauser meinte nach der ersten Niederlage der Saison: "Leider hat es im ersten Satz nicht ganz gereicht, sonst wäre es hier richtig heiß geworden."
Stattdessen demonstrierte der Triplesieger, dass er die Reise nach Oberbayern sehr ernsthaft angeht. Berlins Trainer Roberto Serniotti schickt eine motivierte Mannschaft aufs Parkett - und tut gut daran. Denn die Hausherren legen - diesmal mit Flo Malescha in der Startformation - erwartungsgemäß los wie die Feuerwehr. Der erste Punkt geht an den GCDW, ein Block bringt das 3:1, die Halle kocht. Mit starken Aufschlägen hält der Tabellenführer dagegen und der GeilsteClubderWelt gerät leicht ins Hintertreffen. Doch das 6:8 macht dem Hauser-Team nichts aus, Julius Höfer bringt seine Mannschaft trotz schlechter Position mit 13:12 in Führung. Es bleibt eng, die Aufschläge kommen nun auf beiden Seiten nicht wie erhofft. Zwei Blocks in Folge bedeuten das 18:15 für die Jungs in Lederhosen, doch Berlin hat stets eine gute Antwort parat. Herrsching geht nach einem Aufschlag von Roy Friedrich noch einmal in Führung (20:19). Die Recycling Volleys drehen durch einen sehenswerten Angriff und einen Block von Graham Vigrass (später der MVP der Berliner) den Spieß wieder um. Peter Ondrovic und Tom Strohbach (MVP bei den Gastgebern) gleichen aus, die ganze Halle steht und hofft auf die Sensation. Aber zwei missratene GCDW-Annahmen bedeuten schließlich das 23:25.
Nah dran war der GeilsteClubderWelt am Satzgewinn - für Lamentieren blieb keine Zeit, denn die Gäste sind präsenter zu Beginn von Durchgang zwei. Erst ein starker Angriff von Tom Strohbach gefolgt von einem Block bringen den 8:8-Ausgleich. Doch insgesamt kommen die Aufschläge der Herrschinger zu selten, um Druck aufzubauen. Wenn dann zusätzlich Fehler in der Annahme passieren und die Chancen im Angriff nicht genutzt werden, ist gegen den Favoriten nichts zu holen: 18:25 heißt es am Ende.
Kurz vor dem Ende der Kaderplanungen hat der GeilsteClubderWelt auf dem Transfermarkt noch einmal zugeschlagen. Sebastian Prüsener wechselt zur neuen Saison zum GCDW Herrsching an den Ammersee.